Medienmitteilung der JU-Air vom 20.11.2018
Dübendorf, 20. November 2018. Die Untersuchung zur Ursache des Absturzes einer JU-52 der JU-Air bei Flims hat bisher keine Hinweise auf ein technisches Versagen des Flugzeuges ergeben. Die JU-Air hat ihren Sommerflugbetrieb beendet und unterzieht ihre Flugzeuge bis im Frühling einer eingehenden Kontrolle und Wartung. Für 2019 ist die Wiederinbetriebnahme einer dritten JU-52 vorgesehen.
Dreieinhalb Monate nach dem Absturz einer JU-52 der JU-Air bei Flims hat die Unfalluntersuchungsstelle SUST einen technischen Zwischenbericht veröffentlicht. Die Untersuchung hat keinerlei
Hinweise ergeben, dass ein technisches Problem zum Unfall geführt hätte. So führte das Flugzeug genügend Treibstoff mit und alle drei Motoren liefen mit hoher Drehzahl. Der Abschluss der
Untersuchung wird nicht vor dem kommenden Spätsommer erwartet. Die JU-Air dankt der SUST für die bisher geleistete, speditive und gründliche Untersuchungsarbeit und wird die weiteren
Untersuchungen nach Kräften unterstützen.
An einem zerstörten Flügel des Unfallflugzeuges wurden Korrosionsschäden entdeckt, die laut SUST aber keine Absturzursache sind. Bis diese Schäden genau untersucht sind und sichergestellt ist,
dass die anderen Flugzeuge keine solchen Schäden aufweisen, müssen zwei der Flugzeuge der JU-Air, welche punkto Hersteller und Alter dem Unfallflugzeug entsprechen, vorübergehend am Boden
bleiben. Die JU-Air ist mit diesem vorübergehenden Grounding einverstanden. Nach dem Abschluss des Sommerflugbetriebs befinden sich die beiden betroffenen Flugzeuge ohnehin bereits in Dübendorf
zur umfassenden Jahreswartung. Es ist vorgesehen, den Flugbetrieb der JU-Air wie geplant im Frühling 2019 wieder aufzunehmen.
Die JU-Air will im kommenden Sommerhalbjahr wieder eine Dritte JU-52 in ihre Flotte aufnehmen. Die Vorbereitungsarbeiten an der zurzeit in Mönchengladbach abgestellten JU-52 mit dem Kennzeichen HB-HOY sind so weit abgeschlossen, dass das Flugzeug zu einer Strukturüberholung nach Dübendorf überflogen werden kann. Die entsprechenden Bewilligungen werden derzeit beantragt.
Bei der HB-HOY handelt es sich um einen Lizenzbau der JU-52 aus den spanischen CASA-Werken, der 10 Jahre jünger ist als die anderen JU-52 der JU-Air. Da die HB-HOY in Alter und Hersteller nicht
dem Unfallflugzeug entspricht und zudem 1991 bis 1996 generalüberholt wurde, ist sie vom erwähnten Grounding nicht betroffen.
Der beim Unfallflugzeug nun entdeckte Schaden ist keine Absturzursache. Er betrifft eines von acht Holmrohren des linken Flügels und liegt an einem Ort, wo er trotz sorgfältiger Inspektion mit den bisherigen Untersuchungsmitteln nicht entdeckt werden konnte. Er trat erst zutage, als das Flugzeug beim Absturz total beschädigt wurde. Die JU-Air hat bereits ein Projekt gestartet, um sicherzustellen, dass ihre anderen Flugzeuge keine Schäden aufweisen, wie sie bei der Unfallmaschine vorgefunden wurden. Sie wird dabei wie bisher eng mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zusammenarbeiten.
Seit 2011 betreiben die JU-Air, das BAZL und die Luftfahrtsparte der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) ein Programm zur langfristigen Wartung von alternden Flugzeugen.
Dieses umfasst auch die Weiterentwicklung der Überwachung von Korrosion und Materialermüdung.
Kontakt JU-Air
Christian Gartmann, Beauftragter Kommunikation
+41 79 355 78 78
christian@gartmann.biz
JU-AIR nimmt den Flugbetrieb wieder auf
Dübendorf, 17. August 2018. Nach einer freiwilligen Pause hat die JU-AIR am Freitag mit einem Flug nach Deutschland ihren Flugbetrieb
wieder aufgenommen. Sie hat sämtliche Auflagen des Bundesamts für Zivilluftfahrt erfüllt und selber zusätzliche Massnahmen durchgeführt, um den sicheren Flugbetrieb zu garantieren. Zu Beginn des
ersten Flugtages wurde eine Schweigeminute abgehalten und die Flugzeuge trugen einen Trauerflor.
«Am 4. August hat für die JU-AIR eine neue Zeitrechnung begonnen», eröffnete CEO Kurt Waldmeier nach einer Schweigeminute die Medienkonferenz. «Wenn wir ab heute auf die Geschichte der JU-AIR
zurückblicken, dann werden wir immer an die 17 Passagiere und an unsere drei Crewmitglieder denken, die wir auf so tragische Weise verloren haben.»
Die JU-AIR habe die Zeit der Flugbetriebsunterbrechung genutzt, um sich intensiv um ihre Mannschaft und die
beiden verbliebenen Flugzeuge zu kümmern. «Seit dem Unfall rede ich sehr viel mit unserem Team. Ich weiss deshalb sicher, dass unsere Fachleute in der Technik und in den Flugzeugen bereit sind.
Unsere JU-52 sind sicher und unser Flugbetrieb ist es auch.»
Auch mit Angehörigen der verunfallten Crew und der Passagiere führte Waldmeier viele Gespräche. Angehörige hätten den freiwilligen Betriebsunterbruch gelobt, sagte Waldmeier. Nicht zuletzt aus
ihren Kreisen sei die JU-AIR auch ermuntert worden, wieder zu fliegen.
«Fit to Fly»
Am Donnerstag hatte das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL eine Reihe von Massnahmen publiziert, die zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs umgesetzt werden mussten. «Wir haben alles umgesetzt –
schliesslich hatten wir das Meiste sogar selber vorgeschlagen», sagte Chefpilot Andreas Pfisterer dazu. «Solange man nicht weiss, was zum Unfall unseres Flugzeuges geführt hat, ist es gut, an den
geeigneten Stellen eine zusätzliche Sicherheitsmarge einzufügen.»
JU-AIR Technikchef Andreas Züblin erläuterte die intensive Wartung der fast 80 Jahre alten Flugzeuge. «Wir prüfen in genau festgelegten Zyklen alle wichtigen Teile des Flugzeuges und haben in den
vergangenen Tagen zusätzliche Kontrollen durchgeführt. Dabei sind keine Besonderheiten zutage getreten. Unsere beiden JU-52 sind ohne Einschränkung „fit to fly“.»
«Historische, ehemalige Militärflugzeuge stellen beim langfristigen Unterhalt besondere Anforderungen», erläuterte JU-AIR-Ingenieur Tobias Koch. Zusammen mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt, der
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und anderen Betreibern von militärischen Oldtimern treibt die JU-AIR deshalb das Forschungsprogramm «Ageing Aircraft» (alternde Flugzeuge) voran.
Ziel des Projekts ist es, langfristige Instandhaltungsprogramme für diese speziellen Maschinen zu entwickeln. Die Technik der JU-AIR geniesst in diesem Gebiet international ein sehr hohes
Ansehen.
Flugzeuge mit Trauerflor
Die Trauer um die 20 Opfer des Unfalls ist in Dübendorf am ersten Flugtag spür- und sichtbar. Die beiden Flugzeuge tragen einen Trauerflor. Am Donnerstag Abend hatten rund 140 Angehörige der
verunfallten Crew und Freiwillige aus dem Corps der JU-AIR an einer Gedenkfeier für die Opfer des Flugzeugabsturzes teilgenommen.
Um 16 Uhr wird eine der Maschinen Richtung Bensheim in Deutschland abheben. Sie wird von Chefpilot Andreas Pfisterer und dem deutschen Kapitän Uwe Schmuck geflogen. Der für 18.30 Uhr geplante,
einstündige Rundflug musste wegen vorhergesagter Gewitter abgesagt werden.
Kontakt JU-AIR
Christian Gartmann, Beauftragter Kommunikation
+41 79 355 78 78
christian@gartmann.biz
JU-AIR begrüsst Auflagen des BAZL – und erfüllt sie Meldung vom 16.8.18
Die JU-AIR hat die vorsorglichen Auflagen des Bundesamts für Zivilluftfahrt für eine Wiederaufnahme ihres Flugbetriebs zustimmend zur
Kenntnis genommen und wird sie vollumfänglich erfüllen. Die Auflagen basieren zu einem grossen Teil auf Vorschlägen, welche die JU-AIR selbst dem Bundesamt gemacht hatte. Der Flugbetrieb wird am
Freitag, 17. August wieder aufgenommen.
«Da es noch keine konkreten Hinweise auf die Unfallursache gibt, ist es richtig, sich Gedanken über vorsorgliche, zusätzliche Sicherheitsmargen zu machen. Das haben wir getan und dem BAZL
entsprechende Vorschläge gemacht», erklärt Kurt Waldmeier, CEO der JU-AIR. «Das BAZL hat sie geprüft, ergänzt und als Auflagen erlassen. Wir begrüssen das rasche Handeln des Bundesamts und werden
die Auflagen ohne Ausnahme erfüllen.» Weitere Informationen an der Pressekonferenz vom 17.8.18, siehe unten.
JU-AIR nimmt Flugbetrieb wieder auf, Meldung vom 14.8.18
Einladung zur Medienkonferenz in Dübendorf
Nach dem Unfall einer Ju-52 der JU-AIR vom 4. August hat die JU-AIR ihren Flugbetrieb freiwillig ausgesetzt. Er wird am Freitag, 17. August wieder aufgenommen.
Vor dem ersten Flug gibt die JU-AIR den Medien Einblick in den Flugbetrieb, die Technik und die seit dem Unfall getroffenen Massnahmen um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten.
Wir laden Sie ein zu einer Medienorientierung
- Freitag, 17. August 2018, 11.00 Uhr
- JU-AIR, AIRFORCE CENTER, Ueberlandstrasse 271, 8600 Dübendorf
Es geben Auskunft
- Kurt Waldmeier, CEO, JU-AIR
- Andreas Pfisterer, Chefpilot, JU-AIR
- Andreas Züblin, Chef Technik, JU-AIR
- Tobias Koch, Projektleiter «Ageing Aircraft», JU-AIR
Aus organisatorishen Gründen bitten wir Sie um eine kurze Anmeldung per E-Mail (christian@gartmann.biz) bis Donnerstagmittag.
Rückfragen
JU-AIR
Christian Gartmann, Sprecher
079 355 78 78
Beim Unfall unserer JU-52 HB-HOT sind am 4. August 2018 alle Insassen ums Leben gekommen.
Wir sind tief traurig und denken an unsere Passagiere, unsere Crew und alle Ihre Familien und Freunde.
Beim Unfall einer Ju-52 der JU-Air vom 4. August sind 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder ums Leben
gekommen. Das Team der JU-Air ist tief traurig und denkt an die Passagiere, die Crew und Familien und Freunde der Verunglückten.
Die JU-AIR hat ihren Flugbetrieb sofort freiwillig ausgesetzt, um den Verunfallten sowie ihren Angehörigen und
Freunden ihren Respekt zu zeigen und den Teams der JU-AIR Zeit zu geben, mit der Verarbeitung des Unglücks zu beginnen.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat erklärt, dass es keine Gründe gebe, die JU-52 der JU-AIR nicht fliegen zu
lassen. Auch die bisher bekannten Erkenntnisse der Untersuchungsstelle SUST geben keinen Anlass, an der Betriebssicherheit unserer Flugzeuge zu zweifeln. Die JU-AIR hat deshalb entschieden, den
Flugbetrieb am Freitag, 17. August wieder aufzunehmen. Sollte die Untersuchung Erkenntnisse liefern, welche die Sicherheit des Flugbetriebs in Frage stellen, würde dieser umgehend wieder
ausgesetzt.
Bereits gekaufte Tickets und Fluggutscheine behalten ihre Gültigkeit. Durch den Ausfall eines unserer Flugzeuge
kann es aber zu Verschiebungen oder Annulationen von Flügen kommen. Sollte ein Flug nicht durchgeführt werden können, werden die Passagiere durch JU-AIR kontaktiert.
Aktuelle Informationen über den Flugbetrieb erhalten Sie laufend unter 044 824 55 00 oder hier auf dieser Website.
Flims/Dübendorf, 5. August 2018. Beim Unfall einer JU-52 der JU-AIR vom Samstag, 4. August wurden alle Insassen des historischen Flugzeugs getötet. Die Maschine war 79 Jahre alt und wurde zuletzt Ende Juli gewartet worden. Beide Piloten waren äusserst erfahren. Die JU-AIR gedenkt der Unfallopfer und ihrer Angehörigen und Freunde.
«Der 4. August 2018 ist der schwarze Tag in der Geschichte der JU-AIR», sagte Gründer und CEO der JU-AIR, Kurt Waldmeier, am Sonntag vor den Medien in Flims (GR). «Wir sind tief traurig über den
Unfall und denken an die 17 Passagiere, unsere drei Crewmitglieder und an die Familien und Freunde der Verunglückten. Wir sprechen ihnen unser tief empfundenes, herzliches Beileid aus. Wir alle
haben einen sehr grossen Verlust erlitten.»
Über die JU-AIR und die JU-52
Der Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL) führt mit der JU-AIR seit 1983 Flüge mit drei historischen JU-52 durch. Die JU-52 ist ein dreimotoriges Flugzeug, welches von den
Dreissiger- bis in die Fünfzigerjahre von den Junkers-werken in Deutschland gebaut wurde.
Die Schweizerische Luftwaffe betrieb die JU-52 bis 1981. Nach deren Ausmusterung hat sich der Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe entschieden, drei Maschinen zu übernehmen und mit ihnen Flüge durchzuführen.
Die Maschinen der JU-AIR werden ausschliesslich durch sehr erfahrene Berufspiloten geflogen und durch eigene Techniker streng kontrolliert und gewartet. Seit 1983 hatte die JU-AIR keine Unfälle
mit Verletzten zu verzeichnen.
Über die JU-52 «HB-HOT»
Die verunfallte Maschine wurde 1939 (vor 79 Jahren) gebaut und ist bis zum Unfall total 10’187 Stunden geflogen.
Die JU-52 wird nicht zuletzt wegen ihres hohen Alters technisch streng kontrolliert. Sie muss alle 35 Flugstunden gewartet werden. Ihre letzte reguläre Wartung fand sie Ende Juli statt.
Die letzte Jahresüberholung fand im vergangenen Winter statt. Es sind keine technischen Probleme mit diesem Flugzeug bekannt.
Über die Crew
Der Flug vom Samstag wurde durch zwei Flugkapitäne durchgeführt. Die beiden Piloten sind ehemalige Linienpiloten und Piloten der Schweizerischen Luftwaffe.
Der eine Kapitän war 62 Jahre alt und mehr als 30 Jahre lang Linienpilot. Er flog mehr als 30 Jahre bei Swissair und Swiss, zuletzt als Kapitän auf Airbus A330 und A340. Bei der Luftwaffe flog er
insgesamt 28 Jahre als Militärpilot. Seit 2004 flog er regelmässig JU-52 der JU-AIR. Er hatte auf dem Muster bereits 943 Flugstunden und war damit einer der erfahrenen Piloten der JU-AIR. Er
hinterlässt seine langjährige Lebenspartnerin.
Der zweite Kapitän war 63 Jahre alt und seit 2013 bei JU-AIR; er hatte 297 Stunden Flugerfahrung auf der JU-52. Er war 30 Jahre Militärpilot bei der Luftwaffe und mehr als 30 Jahre Linienpilot
bei Swissair, Swiss und Edelweiss – zuletzt als Kapitän auf Airbus A330 und A340. Er hinterlässt seine Frau und zwei Söhne.
Unsere Flight Attendant war 66 alt und hatte mehr als 40 Jahre Erfahrung als Flight Attendant. Sie kam 2002 zur JU-AIR. Sie hinterlässt ihren Lebenspartner.
Über den Flug
Die verunglückte Maschine flog am Freitag, 3. August von Dübendorf nach Locarno. Es sind keine besonderen Vorkommnisse bekannt.
Am Samstag, 4. August um 16:10 Uhr startete die Maschine in Locarno zum Rückflug nach Dübendorf. An Bord befanden sich 14 Passagiere aus der Schweiz und drei aus Österreich, sowie die dreiköpfige
Crew.
Die Piloten der JU-52 fliegen nach Sicht. Das heisst, sie navigieren nach Karten und halten vorgeschriebene Mindestflughöhen und Abstände von Wolken ein.
Die Route jedes Fluges wird vorher durch die Piloten geplant. Dabei spielen Wetter, Winde, Temperaturen und das Gewicht der Maschine eine Rolle. Wenn es die Bedingungen erfordern, wird der
Flugweg angepasst, zum Beispiel, um Wolken auszuweichen.
Wie es am Piz Segnas zum tragischen Unglück kam, ist unklar. JU-AIR unterstützt die Untersuchungsbehörden nach Kräften. Niemand hat ein so grosses Interesse wie JU-AIR, dass die Ursachen
aufgeklärt werden, damit ein solches Unglück nie wieder geschehen kann.
Kurt Waldmeier ist Flugkapitän und war 1982 Mitbegründer der JU-AIR, die er seither leitet. Er flog mehr als 5'000 Stunden auf der JU-52.
Kontakt:
JU-AIR Kommunikation
Christian Gartmann
079 355 78 78
Eine Ju-52 der JU-Air ist am Samstag, 4. August verunglückt. Das Team der JU-Air ist tief traurig und denkt an die Passagiere, die Crew und Familien und Freunde der Verunglückten.
Der Flugbetrieb der JU-Air ist bis auf weiteres eingestellt. Bereits gekaufte Tickets und Fluggutscheine behalten ihre Gültigkeit.